Geschichte
Das Schloss entstand aus dem 1541 säkularisierten Kloster Dobrilugk, genauer mit dem Umbau des Abtshauses im Auftrag des neuen Pfandherrschaftsbesitzers Heinrich von Gersdorf 1541. Dieser Kernbau bildet den Westflügel der späteren Vierflügelanlage. Der sächsische Kurfürst Johann Georf kauft 1623 die Herrschaft Dobrilugk und lässt es ab 1625 zu einem Jagdschloss umbauen. Nach dem Tod Johann Georgs 1657 erhielt der jüngere Sohn Christian durch Erbteilung die Seitenlinie Sachsen - Merseburg und damit auch die Herrschaft Dobrilugk, die Erbhuldigung erfolgte im Schloss, Anbringung des Wappens derer von Merseburg am Schlossportal, Bau des Schlossturmes. 1661 wird an den Schlossgrund grenzend, die Planstadt Dobrilugk auf Weisung Christians I. gebaut. Bis zum Aussterben der Merseburger Seitenlinie nutzt diese das Schloss zu Jagdaufenthalten, dann fällt es 1738 an die Kurlinie zurück und wird Witwensitz der Merseburger Herzoginnen. Seit 1773 wird das Schloss durch das Amt Dobrilugk genutzt, was auch mit dem Wechsel nach Preußen 1815 fortgesetzt wird. Ab 1857 werden große Teile des Schlosses zum Gefängnis umgebaut, welches das bereits dort sitzende Amtsgericht ergänzt. Von 1945 bis 1988 erfolgt eine Nutzung als Kaserne durch die Sowjetarmee, ab 1950 aber bereits durch KVP und NVA. 1990 geht das Schloss in Bundesvermögen über und wird im Zusammenhang mit dem Klostergelände bis 2007 restauriert. 2014 fand hier die 1. Brandenburgische Landesausstellung "Preußen und Sachsen. Szenen einer Nachbarschaft" statt. Die Nachnutzung erfolgt seither durch den Museumsverbund Elbe-Elster. Baubeschreibung Die Anlage weist einen leicht verschobenen, rechteckigen Grundriss auf. Das von einem trockenen Graben umgebene Schloss wird von den einheitlich hell gestrichenen Fassaden sowie den roten Ziegeldächern dominiert. Vor allem die Zwerchhäuser mit den auffälligen Volutengiebeln prägen das Erscheinungsbild. Im Innenhof findet man zwei Treppentürme, deren schlanke Spitzen den höchsten Teil des Schlosses darstellen. Weiterhin findet man hier den runden Hofbrunnen unter einer steinernen Galerie an der Nordfassade. Sein gesprengter Giebel ist mit Löwen sowie dem sächsischen Wappen verziert. Über dem Innenhof thronen geschmiedete Drachenköpfe, welche als Wasserspeier fungieren. |