Kirchen-Verzeichnis



Das Brandenburger Kirchenverzeichnis ist ein offenes Projekt der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft "Roter Adler" e.V. Mitmachen können hier nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch alle anderen Interessierten. In diesem Projekt, was sowohl den Gefallenendenkmalen als auch den Orten angegliedert ist, sollen alle Kirchen im historischen Brandenburg erfasst werden. Angereichert werden die allgemeinen Informationen zu den Kirchen mit Informationen zu den zugehörigen Pfarrern, Kirchenbüchern und Gefallenendenkmalen.


Derzeit enthält dieses Verzeichnis Information zu 1589 Kirrchen.
 Kirchenverzeichmis mit OSM-Karte

Dorfkirche Klosterdorf (Gemeindeteil von Oberbarnim)




Fotograf/in: Verena Eger, 2024
Name der KircheDorfkirche
OrtKlosterdorf (Gemeindeteil von Oberbarnim)
Straße & Haus-Nr.Straße des Friedens 16
Religion
Kirchenkreis lt. Pfarrerbuch 1940

Fotograf/in: Verena Eger, 2024
Kirchenkreis lt. Themel
Dekanat & Pfarrei,
Datum des Baus:Ende des 13. Jh.
Architekt bzw. Erbauer
Längen- und Breitengrad13.9508 °O
52.59054 °N



Fotograf/in: Verena Eger, 2024
Beschreibung

Verlässt man Strausberg in Richtung Nordosten über die Prötzeler Chaussee, erreicht man nach wenigen Kilometern Klosterdorf. Sein Ortsname bezieht sich auf das Kloster Zinna, in dessen Besitz sich das Dorf seit 1241 befand. Die Mönche der 90 km entfernten Abtei waren zu dieser Zeit mit reichem Grundbesitz auf dem Barnim ausgestattet worden, wozu die Kalksteinbrüche von Rüdersdorf sowie etliche Dörfer wie Hönow, Herzfelde und eben Klosterdorf gehörten. Aus der Gründungszeit hat sich die vierteilige Dorfkirche erhalten, ein Feldsteinbau aus in exakten Lagen gemauerten, sorgfältig behauenen Quadern. Ob die Mönche für den Bau der Dorfkirche verantwortlich waren, ist angesichts fehlender Quellen schwer zu entscheiden. Einesteils spricht die sorgfältige Ausführung des Mauerwerks, die an die Klosterkirche Zinna erinnert, sowie die Errichtung der kompletten Anlage in einem Guss für diese Annahme, anderenteils liegt Zinna (für mittelalterliche Verhältnisse) sehr weit entfernt und war zur selben Zeit mit dem Aufbau der eigenen Klausurgebäude beschäftigt.

Nordöstlich des mit einem Teich versehenen Dorfangers liegt die Kirche idyllisch auf dem Friedhof, noch von der Kirchhofsmauer umgeben. Sie scheint ausweislich des rundum einheitlich verlaufenden Quaderwerks in einem Zuge errichtet worden zu sein, allerdings wurde ihr Turm nicht auf die endgültige Höhe gebracht. Alle erhaltenen (aber größtenteils vermauerten) Tür- und Fensteröffnungen sind rundbogig. An der Nord- und Südseite des Schiffs befindet sich jeweils ein heute vermauertes Gemeindeportal, sowie je ein original erhaltenes Rundbogenfenster. Eine Priesterpforte liegt innerhalb des spätmittelalterlichen Sakristeianbaus auf der Nordseite des Chors. Auch die drei originalen Apsisfenster existieren noch. Diese Befunde legen nahe, dass Klosterdorf vor Zinna errichtet wurde.

Im Innern ist der Triumphbogen jedoch spitzbogig und der Chor mit einem Kreuzgratgewölbe eingedeckt, was eher auf die gleiche Bauzeit wie Zinna verweist, ein weiteres Indiz für die Schwierigkeit der Datierung! Im weiteren Verlauf der Geschichte hat Klosterdorf viele Zerstörungen durchlitten, die man dem Kirchenbau auch ansehen kann. Bereits im Landbuch Karls IV. von 1375 wird der Ort als „wüst“ bezeichnet, vielleicht als Folge des Teltow-Kriegs. Es wurden aber weiterhin Abgaben geleistet, so dass man annimmt, dass seine Felder vom Nachbarort aus bewirtschaftet wurden.

1432 fielen die tschechischen Hussiten plündernd in den Barnim ein, ihre Überfalltaktik aus Wagenburgen heraus ist uns durch mittelalterliche Darstellungen bekannt.

Und auch der 30jährige Krieg hinterließ Zerstörungen, wie aus dem „unordentlichen“ Mauerwerk der Dachzone und der Giebel ersichtlich. Der sehr stark ausgebesserte Westriegel wird von zwei mächtigen Pfeilern gestützt, in viel späterer Zeit versah man ihn mit einem Walmdach. Die Schiffs- und Chorfenster wurden – wie an vielen anderen Kirchen auch – in der Barockzeit vergrößert und erhielten einen korbbogigen Abschluss anstelle des Rundbogens. Aktuell ist die Dorfkirche stark einsturzgefährdet und geschlossen.



Mehr Informationen zur Dorfkirche Klosterdorf (Gemeindeteil von Oberbarnim):

Die Dorfkirche Klosterdorf bei Routen der Romantik in Berlin und Brandenburg
https://rrbb.info/nordoestliche-route/dorfkirche-klosterdorf/
Die Dorfkirche Klosterdorf im Altas sakrale Architektur
https://atlas-sakrale-architektur.de/kirchen/dorfkirche-klosterdorf/
Die Dorfkirche Klosterdorf in den Askanier-Welten
http://www.askanier-welten.de/dorfkirchen/klosterdorf/

weitere Bilder zur Dorfkirche Klosterdorf (Gemeindeteil von Oberbarnim):

Fotograf/in: Martina Rohde

Fotograf/in: Martina Rohde
In der Quellendatenbank wurden keine zugeordneten Kirchenbücher gefunden bzw. es wurden dort noch keine Quellen erfasst.

In der Datenbank der Gefallenendenkmale wurden keine zugehörigen Denkmale gefunden
bzw. es wurden noch keine Denkmale erfasst.

Im Pfarrerbuch der Mark Brandenburg aus dem Jahr 1941 wurden keine zugeordneten Daten gefunden bzw. es wurden noch keine Daten erfasst.

Die folgenden zusätzlichen Informationen stammen aus dem genealogischen Ortsverzeichnis des
Vereins für Computergenealogie e.V
Name:
GOV-Kennung:
Längen- und Breitengrad: °O
°N
Höhe über NN



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