Ein Foto-Album sucht einen Besitzer

„…So viel Heimlichkeit in der Weihnachtszeit…“. Sicher erinnern wir Älteren uns an dieses häufig gesungene Lied aus den Kindertagen und können uns vielleicht sogar daran erfreuen, wenn auch unsere Enkel es singen. Ich bitte Sie um Ihre Hilfe bei einem rätselhaften und spannenden genealogischen Familiengeschenk. Nur Ihr entscheidender Hinweis macht aus einem unbekannten Fotoalbum aus den frühen 1930-er-Jahren ein längst vergessenes, verschollenes und einzigartiges Erinnerungsstück einer Familie. Bilder aus scheinbar unbeschwerten Zeiten und von Menschen die unsere unmittelbaren Vorfahren sein könnten.

Doch fangen wir von vorn an. Vor kurzem erreichte mich eine ganz ungewöhnliche Bitte. „Können Sie mir helfen, die Familie zu finden, der dieses Album gehört? Meine Mutter und ich, wir würden uns riesig freuen, wenn so der Familie ein groß-artiges Geschenk gemacht würde.“ Urszula und ihre Mutter sind gebürtige Polinnen und leben in Elk (früher Lyck). Die beiden Frauen sprechen kein Deutsch und sie hätten auch sonst wenig gute Gründe, nach den deutschen Besitzern des Albums zu suchen. Das Album wurde vor etwa 10 Jahren auf einem Antiquitätenmarkt in Bialystok von Urszulas Mutter erworben: „es war mir einfach zu schade, es verschwinden zu sehen“. Weitere Fakten zur Herkunft des Albums gibt es nicht. Es selbst offenbart uns jedoch manch wertvollen Hinweis. So werden Berlin, Lübars, Münder und Hannover als Ortsangaben verwendet. Die dargestellten Personen werden nur mit ihren Vornamen, wie Theo oder Kläuschen angegeben. Am Ende des Albums ist der Grund des Entstehens dieses Fotoalbums vermerkt. Die Besitzerin feierte am 19. Oktober 1931 ihren 75. Geburtstag (geb. am 19.10.1856). Es unterschrieben: Anna PHILLIP, Natalie DENST, Emilie WILLE, Nina ALTIEDER, Auguste FLACKER, Elise ROESTEL, Paula SCHULZ, Edith OSHOWSKA, Gertrud WELKE, Margarete LUSZCZAK, Martha SCHNEIDER, Hedwig OSTROWSKI, Ulla ROESLER, Eugenie LUSZCZAK, Gertrud GINELL und Selma HAMPEL.

Demjenigen, der entscheidende Hinweise zum Finden der Familie der Jubilarin und Besitzerin des Albums liefert, winkt als Dankeschön ein Reprint (Fotobuch) des Albums. Für Hinweise erreichen Sie mich unter der E-Mailadresse: album@jablonsky.net

Bitte helfen Sie Urszula, ihrer Mutter und mir, die Kinder oder Enkel der Jubilarin zu finden und Ihnen ein einmaliges Geschenk zu machen – Bilder ihrer Lieben aus einer vergangenen Zeit. Ich möchte mit Urszulas Worten schließen: „Die Ge-schichte schreibt verschiedene Szenarien, und Kriegszeiten bringen sehr viel Schmerzhaftes mit sich… Ungeachtet früherer Erfahrungen, Kriegsstreitigkeiten, Religion und Herkunft glaube ich, dass wir Orte, wie alte Friedhöfe und Gräber, pflegen sollten. Sie sind ein spezifisches Erbe des masurischen Landes und ein Zeugnis für das Funktionieren der multikulturellen lokalen Gemeinschaft der Menschen, die in diesen Gebiet lebten. Hier haben sich unsere Wurzeln immer vermischt.“

Den kompletten Suchaufruf inklusive Fotos können Sie hier einsehen. Hinweise können Sie an die E-Mailadresse album@jablonsky.net senden.

Autor:
Olaf Jablonsky, Klein Kreutz

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