Exkursion Halbe / Klein Köris 24. September 2022
Am letzten Samstag trafen sich 17 Mitglieder der BGG und einige ihrer Angehörigen in Halbe beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Der Landesgeschäftsführer Oliver Breithaupt stellte uns umfassend die Arbeit des Volksbundes vor. Der Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V. wurde 1954 von der Bundesrepublik Deutschland mit der Aufgabe betraut, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Neben den Anlagen des Ersten und Zweiten Weltkrieges befinden sich auch Denkmäler und Friedhöfe des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 und der Deutsch-Dänischen Kriege von 1848/51 und 1864 unter der Obhut des Volksbundes. Herr Breithaupt berichtete sehr anschaulich über die vielseitige Arbeit, stellte aus der praktischen Arbeit Einiges vor und zeigte uns einen sehr bewegenden Film, der die Region und die Vereinsarbeit darstellt. Gemeinsam fuhren wir zum Friedhof Halbe. Auch dort wurde uns sehr anschaulich über die Schicksale der Gefallenen berichtet. Es war ein sehr informativer, teilweise auch bedrückender Besuch.
Beim anschließenden Mittagessen im Wirtshaus zur Mittelmühle mussten wir die zahlreichen und bewegenden Informationen erst einmal verdauen. Es war aber auch so viel zu erzählen, dass wir mit fast zweistündiger Verspätung im Gasthaus ankamen. Der Hunger war nun sehr groß.
Im Anschluß fuhren wir zur Germanischen Siedlung, einem Freilichtmuseum in Klein Köris. Es passte ganz gut, dass wir uns so sehr verspätet hatten, denn der nette Herr dort hatte unverhofft eine andere Reisegruppe bedienen können. Unser Referent stand in typischer Kleidung der Germanen aus früheren Jahrhunderten vor uns. Mit ihm gingen wir nicht in das Freilichtmuseum HINEIN, sondern durch das Tor auf eine Zeitreise. Wir wurden also regelrecht gebeamt und befanden uns plötzlich in der Zeit zwischen dem 2. und 5 Jahrhundert n. Chr. Uns fehlte nur noch die passende Kleidung. Aber wenn wir auf unseren Referenten schauten, fühlten wir uns sofort weit zurück versetzt.
In Klein Köris wurde 1976 bei Erdarbeiten eine germanische Siedlung entdeckt und bis 1995 großflächig untersucht. So entstand die Idee, die gewonnenen Erkenntnisse vor Ort zugänglich zu machen und das Freilichtmuseum wurde errichtet. Gebäude, Brunnen und andere Einrichtungen an originalen Standorten wurden wieder aufbauen, um einen Zeitausschnitt aus der Dorfentwicklung festzuhalten. Das Dorf bestand aus ebenerdigen Wohnstallhäusern, deren Wohnteile mit Herdstellen und Lehmfußboden ausgestattet waren. Spinnen, Weben und andere handwerkliche Tätigkeiten wurden in Grubenhäusern, die in den Boden eingetieft waren, ausgeführt. Die Geschichte der Siedlung wurde uns sehr lebendig nahe gebracht. Wir hatten viel Spaß während der Erzählungen. Ganz besonders nachhaltig war für uns der begriff „Rammelbampf“, Bezeichnung für einen Speisebrei, in den alles reingetan wurde, was noch zu finden war. Bei Kaffe und Kuchen in der Germanischen Siedlung ließen wir den Tag ausklingen. Es war schon spät, fast Abendbrotzeit. Wir hatten gemeinsam einen sehr schönen Tag erlebt und fuhren mit vielen neuen Informationen und Eindrücken nach Hause.