BGG-Exkursion 2024: Spremberg/Grodk

Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart von Spremberg/Grodk
Exkursion der BGG vom 14.09.2024 in die Niederlausitz
(gekürzte Version; ausführlich als PDF-Datei am Ende des Beitrages)

Die diesjährige Exkursion führte uns nach Spremberg/Grodk, das heute den Beinamen „Perle der Lausitz“ trägt. Das auf einer Spreeinsel gelegene ursprüngliche Spremberg war eine der bedeutendsten Städte des späten Mittelalters in der Niederlausitz. Der niedersorbische Name Grodk bedeutet soviel wie befestigte Siedlung/Burg. Der deutsche Name Spremberg wiederum verrät uns, dass die Stadt an der Spree von Hügeln umgeben ist.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert wohnten in Spremberg nur noch wenige Sorben, die sich zumeist schon nicht mehr als solche fühlten. Die meisten Dörfern der Umgebung waren indes „noch beinahe gänzlich sorbisch“, sowohl von der Sprache als auch von der traditionellen Kleidung her. Um diesen Teil der Geschichte in Erinnerung zu rufen, begrüßte Stadtführerin Ina Thomas die 21 Teilnehmer unserer Exkursion zweisprachig. Frau Thomas führte uns zu etlichen historischen Gebäuden. Erwähnt werden sollen das Sonntagsche Haus als ältestes erhaltenes Wohnhaus der Stadt und die ehemalige Gaststätte „Zum Burglehn“, die einer weiteren Nutzung harrt. Am Spremberger Markt konnten wir uns einen Eindruck von erhaltenen Gebäuden wie dem Rathaus und neuer Bebauung seit 1989 machen. Ob der Versuch, den Eindruck der alten Häuserfronten nachzuempfinden gelungen ist, bleibt jedem selbst überlassen. Nach mehreren verheerenden Stadtbränden zwischen 1556 und 1705 immer wieder aufgebaut, war das Stadtzentrum des zur Festung erklärten Spremberg im April 1945 bei Kampfhandlungen zu 85 Prozent zerstört worden.

Unsere Stadtführung endete am Hotel „Zur Post“. Es war Zeit für das Mittagessen, das wir in dieser beliebten Traditionsgaststätte einnahmen. Neben Speis und Trank blieb Zeit für den Austausch. Nach dieser Stärkung ging es zum nächsten Veranstaltungsort, der Kreuzkirche. Sie ist die evangelische Hauptkirche der Stadt. Begrüßt wurden wir durch die sehr engagierte Pfarrerin Elisabeth Schulze. Als profunder Kenner der Kreuzkirche und ihrer Geschichte erwies sich Herr Manfred Ihle (86), dessen Ausführungen wir aufmerksam lauschen durften. Herr Ihle war seit 1980 mehr als 20 Jahre Leiter des Spremberger Kreismuseums. Seit 1991 trägt das Museum den Namen Niederlausitzer Heidemuseum, seit 1997 befindet es sich im Schloss. Leider erlaubte uns die begrenzte Zeit nicht es zu besichtigen.

Ausklingen ließen wir unsere Exkursion bei Kaffee und von Teilnehmerinnen selbst gebackenem Kuchen im wenige Schritte von der Kreuzkirche entfernten Gemeindehaus.

Mit unserer Plauderei bei Kaffee und Kuchen in der ehemaligen Wendischen Kirche schloss sich der Kreis zu den vielen Informationen zur (nieder-) sorbischen Geschichte. Herr Ihle nahm sich nochmals Zeit für uns, die Gespräche wollten kein Ende nehmen und werden uns in Erinnerung bleiben. Wir wünschen dem engagierten Heimatkundler und Forscher noch lange eine gute Gesundheit.

Streiflichter aus Geschichte und Gegenwart von Spremberg/Grodk
Exkursion der BGG vom 14.09.2024 in die Niederlausitz

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