Jüdische Haushalte in der Kurmark (Stand 1809)
Vorbemerkungen
Der preußische Staat war bereits frühzeitig daran interessiert, die in einzelnen Landesteilen lebenden Juden zu erfassen und die Entwicklung der jüdischen Bevölkerung regelmäßig zu verfolgen.
Wer sich ein Bild davon machen möchte, in welcher Form die jüdische Bevölkerung während der Schutzjudenzeit, die in Brandenburg nach 140 Jahren mit dem Emanzipationsgesetz von 1812 endete, vom preußischen Staat erfasst und kontrolliert wurde, findet hierfür eine Vielzahl von Beispielen im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, im Brandenburgischen Landeshauptarchiv, in den Sammlungen von Selma Stern und Jacob Jacobson im Leo Baeck Institute (New York) sowie in der Fachliteratur.
Zum Begriff Haushalt
Mit dem Begriff Haushalt bewegen wir uns von der üblichen Betrachtung der Kernfamilie weg und beziehen zusätzlich Diener, Brüder und Schwäger ein, die in den Verzeichnissen von Amts wegen einem Schutzjuden zugeordnet wurden.
Zur Datenbank
Die Datenbank beinhaltet Namen und Alter
Zudem wurden Angaben zur Anzahl der Kinder, Diener, Brüder und Schwäger erfasst; weiterhin, ob ein Schutzjude ein Haus besaß.
Bei Schutzjuden und Angestellten der jüdischen Gemeinde, die namentlich in den Verzeichnissen erfasst wurden, handelt es sich in den meisten Fällen um Männer. Soweit nach dem Tode des Ehemanns die Ehefrau dessen Rechtsstatus übernahm, wurde ihr Name in der Regel nicht genannt.
Als größtes Problem bei der Zusammenstellung der einzelnen Haushalte aus verschiedenen Listen erwies sich die uneinheitliche Schreibweise der Namen (Wulff/Wolff, Liepmann/Liebmann, Hertz/Herz, Levi/Levy/Levin).
Um Familienforschern ihre Arbeit zu erleichtern, haben wir in die Datenbank auch die Namen aufgenommen, die eine Person - nach unserer Einschätzung - als preußischer Staatsbürger nach 1812 führte. Diese Aufgabenstellung wurde u.a. durch unterschiedliche Schreibweisen von Namen erschwert.
Die in der Datenbank enthaltenen Informationen stammen aus vier verschiedenen Judentabellen:
Die Tabellen aus dem Jahr 1809 und die Namensliste von 1814 liegen in digitalisierter Form vor. Es steht somit jedem Nutzer dieser Datenbank offen, sich bei Bedarf über die Datenbank hinausgehende Informationen zu beschaffen.
Abkürzungen
OS = Ordentlicher Schutzjude
AS = Außerordentlicher Schutzjude
PB = Publique Bediente
E = Emiriti
JD = Jüdische Druckerei
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