Brandenburgi#che Genealogi#che Ge#ell#chaft "Roter Adler" e. V.
10 Jahre Familienforschung in Brandenburg
Mühlen-Verzeichnis
Das Brandenburger Mühlenverzeichnis ist ein offenes Projekt der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft "Roter Adler" e.V. Mitmachen können hier nicht nur Vereinsmitglieder, sondern auch alle anderen Interessierten. In diesem Projekt sollen alle aktuell noch existierenden wie auch ehemaligen Mühlen im historischen Brandenburg erfasst werden.
Derzeit enthält dieses Verzeichnis Information zu 226 Mühlen.
Mühlenverzeichmis mit OSM-Karte
Bockwindmühle Cammer
Fotograf/in: Johannes Frank 2020
Name der Mühle
Bockwindmühle Cammer
Ort
Cammer (OT von Planebruch)
Bauart
Windmühle
Funktion der Mühle
Datum des Baus
Datum des Abrisses
Erbauer
Längen- und Breitengrad
12.65956 °O 52.26224 °N
Fotograf/in: Johannes Frank 2020
Beschreibung
um 1750 wurde an dieser Stelle durch die hiesige Gutsherrschaft von Broesigke eine Bockwindmühle errichtet. 1830 Der Müllergeselle Schinsky kaufte die Mühle. 1883 Müller Carl Spiesecke aus Ragösen erwarb die Mühle, seine Familie betrieb auf dem nebenliegenden Hof bereits eine Bäckerei und Landwirtschaft. 1894 Im Februar warf ein gewaltiger Sturm die Mühle um, der Wieraufbau war nicht möglich. Müller Spiesecke kaufte einen Windbock aus der Nähe des Heiligen Sees in Potsdam, zelegte diesen und baute ihn in Cammer auf. Bereits am 15 Juni 1894 wurde der Mahlbetrieb wieder aufgenommen. 1934 Durch den Einbau von zwei Elektomotoren, einem Walzenstuhl und Elevatoren wurde ein Mahlen nun auch bei Windstille möglich. 1939 Durch Sturm wurde ein Flügel abgerissen. Daraufhin musste auch der gegenüberliegende Flügel demontiert werden. Ein Mahlbetrieb war nur noch mit Elektroenergie möglich. bis 1951 betrieb die Tochter des Müllers Irene Spiesecke mit ihrem Ehemann Herrn Hindenburg die Mühle. 1951 Herr Hindenburg verstarb. Der Mahlbetrieb wurde eingestellt. Die Mühle war dem Verfall preisgegeben. 1980 Einwohner von Cammer bekundeten Interesse an der Erhaltung der Mühle. 1982 Frau Irene Hindenburg, geborene Spiesecke, schenkte die Mühle einschließlich Grundstück der Gemeinde Cammer. Die Mühle wurde als technisches Baudenkmal in die Kreisdenkmalliste des damaligen Kreises Belzig aufgenommen. 1984 - 1989 Baumaßnahmen zum Erhalt der Mühle (Dachstuhlerneuerung, Flügelanbau, Stert- und Treppenneubau) durch Handwerker und Einwohner der Gemeinde (unter der Federführung von Gerhard Rettig) sowie die Zimmererbrigade der PGH Bau Brück. 1989 Großes Fest zur Mühleneinweihung, tausende Besucher kamen nach Cammer. 1995 Beschluss der Gemeindeverwaltung: Die Mühle soll wieder ihre volle Funktionsfähigkeit erhalten. 1996 - 1998 Fördermittel der Europäischen Union, der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Brandenburg ermöglichten eine komplette Sanierung der Mühle: Zerlegung der Mühle, Erneuerung des Fundamentes und Wiederaufbau. bis 2008 Instandsetzung der Maschinerie, wodurch die Mühle wieder über eine funktionsföhige Windkraftanlage mit Steingang zum Mahlen sowie über einen mit Elektoenergie betriebenen Walzenstuhl zum Mahlen von Getreide verfügt.
Quelle: Schautafel an der Mühle und Zeitung "Brawo" 25. Jahrgang KW 14 (10.04.2022)