Zur Entwicklung der jüdischen Bevölkerung in Brandenburg
Wachstum und Niedergang der Bevölkerung (1816 – 1945)
Brandenburg zählte nach der territorialen Neuordnung Preußens im Anschluss an den Wiener Kongress (1815) zu den Provinzen, in denen, abgesehen von einigen wenigen Jahrzehnten, nur eine vergleichsweise geringe Anzahl Juden ihren Wohnsitz hatte.
Die erste Erfassung der brandenburgischen Bevölkerung nach dem Wiener Kongress im Jahr 1816 kam zu dem Ergebnis, dass fast alle Einwohner der Provinz evangelisch waren. Berlin unterschied sich dahingehend von den Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt/Oder, dass sich dort etwas mehr Katholiken (2.9 %) und Juden (1.8 %) aufhielten.
Fast alle brandenburgische Juden wohnten zu dieser Zeit bereits in Orten, die in der amtlichen Statistik der Kategorie Städte/Stadtkreis zugeordnet waren. Die Gesamtbevölkerung der Provinz wohnte dagegen zu mehr als zwei Drittel im ländlichen Raum.
Berlin gehörte bereits Ende 1817 mit knapp 3700 ortsansässigen Juden zu deren bevorzugten Wohnorten in Preußen. Lediglich Breslau und Posen hatten eine höhere Zahl jüdischer Einwohner. Die Stadt erlebte bis in die Anfänge des 20.Jahrhunderts einen ständigen Zuwachs an jüdischer Bevölkerung.
Bis zur Reichsgründung ergaben sich kaum Veränderungen beim Anteil der außerhalb Berlins lebenden Juden an der Gesamtbevölkerung. Erst gegen Ende des 19.Jahrhunderts nahm die jüdische Bevölkerung außerhalb Berlins infolge des raschen Wachstums einiger Orte nahe Berlins deutlich zu und lag danach sogar für kurze Zeit prozentual über dem preußischen Durchschnitt. Diese Entwicklung fand allerdings bereits 1920 ihr Ende, als zahlreiche brandenburgische Randgemeinden Teil von Groß-Berlin wurden.
Tabelle 1: Entwicklung der jüdischen Bevölkerung in Brandenburg-Berlin (1871 – 1939)
1871 | 1900 | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Regierungsbezirk Potsdam | 4.179 | 20.780 | 57.289 | 4.311 | 3.874 | 2.179 |
Regierungsbezirk Frankfurt/Oder | 6.921 | 4.986 | 4.054 | 4.131 | 3.742 | 1.407 |
Summe Provinz (ohne Berlin) | 11.100 | 25.766 | 61.343 | 8.442 | 7.616 | 3.586 |
Berlin | 36.021 | 92.206 | 90.013 | 172.672 | 160.654 | 77.850 |
Gesamteinwohner der Provinz (ohne Berlin) | 2.036.888 | 3.108.554 | 4.092.616 | 2.592.419 | 2.725.697 | 2.912.384 |
davon Juden in % | 0.56 % | 0.83 % | 1.50 % | 0.33 % | 0.28 % | 0.12 % |
Gesamteinwohnerzahl Berlins | 826.341 | 1.888.846 | 2.071.257 | 4.024.165 | 4.242.501 | 4.321.521 |
davon Juden in % | 4.36 % | 4.88 % | 4.35 % | 4.29 % | 3.79 % | 1.80 % |
Quellen:
(a) Königlich Statistisches Bureau, Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1.Dezember 1871, II. Brandenburg, Berlin 1873. (b) Königlich Statistisches Bureau, Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Band I, Berlin 1888. (c) Königlich Statistisches Bureau, Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Band IV, Berlin 1903. (d) Königlich Statistisches Bureau, Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Band XI, Berlin 1914. (e) Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin 1927. (f) Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin 1934. (g) Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, Berlin 1941-42.
Nach einem zeitweiligen Rückgang der in Berlin ansässigen Juden wurde bei der Volkszählung von 1925 ein neuer Höchststand von rd. 173.000 ermittelt, was einem Anteil an der Stadtbevölkerung von rd. 4.3 % entsprach. Ein entscheidender Faktor für den enormen Bevölkerungszuwachs zwischen 1910 und 1925 war die Eingemeindung brandenburgischer Randgemeinden, die im Jahr 1920 erfolgte.
1925 lebten fast 43 % von allen preußischen Juden und über 30 % aller deutschen Juden in Berlin. Die Stadt hatte zugleich, zusammen mit Frankfurt am Main und Breslau, unter allen Großstädten den höchsten Anteil von Juden an der Bevölkerung.
Tabelle 2: Jüdische Bevölkerung preußischer Großstädte (1925)
Bevölkerung der Stadt | davon Juden | Anteil Juden |
|
---|---|---|---|
Berlin | 4.024.165 | 172.672 | 4.3 % |
Köln | 700.222 | 16.093 | 2.3 % |
Breslau | 557.139 | 23.240 | 4.2 % |
Frankfurt am Main | 467.520 | 20.385 | 4.4 % |
Essen | 470.524 | 4.209 | 0.9 % |
Hannover | 422.745 | 5.521 | 1.3 % |
Düsseldorf | 432.633 | 5.130 | 1.2 % |
Magdeburg | 293.959 | 2.356 | 0.8 % |
Dortmund | 321.743 | 3.820 | 1.2 % |
Königsberg | 279.926 | 4.049 | 1.4 % |
Stettin | 254.466 | 2.615 | 1.0 % |
Duisburg | 272.798 | 2.080 | 0.8 % |
Kiel | 213.881 | 605 | 0.3 % |
Gelsenkirchen | 208.512 | 1.441 | 0.7 % |
Barmen | 187.099 | 721 | 0.4 % |
Halle | 194.575 | 1.236 | 0.6 % |
Bochum | 211.249 | 1.122 | 0.5 % |
Altona | 185.653 | 2.409 | 1.3 % |
Elberfeld | 167.577 | 2.335 | 1.4 % |
Kassel | 172.234 | 2.750 | 1.6 % |
sonstige große Städte | 1.105.404 | 19.441 | 1.8 % |
Summe Großstädte | 11.144.024 | 294.230 | 2.6 % |
Preußen (insg.) | 38.121.730 | 403.969 | 1.06 % |
Quelle:
Heinrich Silbergleit: Die Bevölkerungs- und Berufsverhältnisse der Juden im Deutschen Reich, Berlin 1930, Seite 24.
In den Jahren zwischen 1925 und 1933 ging die Zahl auf dem Gebiet Brandenburgs lebender Juden auf rd. 7600 Juden zurück, was einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von lediglich 0.28 % entsprach. Viele Juden verließen in den Jahren nach 1933 Brandenburg: sie siedelten entweder nach Berlin um, das die Anonymität einer Großstadt erhoffen ließ oder verließen Deutschland unter dem Druck der sich ständig verschlechternden Lebensbedingungen.
Die Auswirkungen von Binnenwanderung, Auswanderung, Ausweisung und Flucht zeigten sich bereits deutlich bei der Volkszählung vom Mai 1939. Innerhalb weniger Jahre hatte sich die jüdische Bevölkerung außerhalb Berlins auf knapp 3600 reduziert, wenn man nur die Kategorie Glaubensjuden berücksichtigt.
Auch in Berlin ging die jüdische Bevölkerung (Glaubensjuden) nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bis Mitte 1939 um mehr als die Hälfte auf 77.850 zurück, die Bedeutung Berlins als Wohnort von Juden innerhalb Preußens nahm aber noch zu. Kurz vor Kriegsbeginn wohnten mehr als 47 % von ihnen in der Stadt.
Wie viele Brandenburgische Juden den Holocaust überlebten, ist unbekannt. Bei der ersten Volkszählung nach dem 2.Weltkrieg (1946) wurden im Land Brandenburg 424 Juden statistisch erfasst, davon allein 27 % im Landkreis Oberbarnim.
In Berlin waren, als die Rote Armee die Stadt 1945 eroberte, nur noch etwa 8.000 Juden am Leben. Bei der Volkszählung von 1946 wurden in der Gebietskörperschaft Berlin 7.585 Juden ermittelt, die vor allem in den amerikanischen, britischen und sowjetischen Sektoren lebten.
Siedlungsschwerpunkte innerhalb Brandenburgs
Zum Zeitpunkt der Volkszählung von 1871 lebten mehr als 40.000 Juden im Regierungsbezirk Potsdam, davon allein rd. 36.000 in der Stadt Berlin. Der überwiegende Teil der jüdischen Bevölkerung außerhalb Berlins hatte ihren Wohnsitz im städtischen Raum (ca. 84 %), der Rest weitgehend in Landgemeinden, gemäß den damals geltenden Abgrenzungskriterien. Insgesamt 10 Orte, abgesehen von Berlin, wiesen 1871 mehr als 100 jüdische Einwohner auf, von denen Potsdam und Prenzlau die größenmäßig bedeutendsten waren. Der Anteil Juden an der Bevölkerung dieser Orte betrug allerdings maximal 2.5 % und lag teilweise deutlich unter 1 %.
Im Regierungsbezirk Frankfurt/Oder waren am Stichtag der Volkszählung 6921 Juden anwesend. Eine deutliche Mehrheit von ihnen lebte im städtischen Bereich. Der Anteil der Landgemeinden war allerdings rd. 8 % höher als im benachbartem Regierungsbezirk Potsdam. In insgesamt 17 Städten wurden mehr als 100 Juden gezählt, wobei sich in Frankfurt/Oder und Landsberg/Warthe bei weitem die meisten Juden aufhielten. Der Anteil an der städtischen Bevölkerung lag in einigen Orten im Gegensatz zum Regierungsbezirk Potsdam deutlich über 3 % (Neuwedell 4.82 %, Driessen 3.99 %, Landsberg/Warthe 3.93 %, Woldenberg 3.88 %, Friedeberg in der Neumark 3.86 %, Schönfliess 3.37 %).
1871 hatten im Regierungsbezirk Frankfurt/Oder zwei Städte mehr als 500 jüdische Einwohner: Frankfurt/Oder und Landsberg/Warthe. In Potsdam, dem bevorzugten Wohnsitz von Juden im Regierungsbezirk Potsdam, lebten zur gleichen Zeit lediglich 476 Juden.
Tabelle 3: Siedlungsschwerpunkte im Regierungsbezirk Potsdam
Regierungsbezirk Potsdam | 1871 | 1895 | 1905 | Kreis |
---|---|---|---|---|
Angermünde | 127 | 65 | 64 | Kreis Angermünde |
Boxenhagen-Rummelsburg | 0 | 59 | 212 | Kreis Niederbarnim |
Brandenburg a.d. Havel | 255 | 245 | 273 | Kreis Westhavelland/Stadtkreis Brandenburg |
Charlottenburg | 142 | 4.687 | 15.604 | Kreis Teltow/Stadtkreis Charlottenburg |
Eberswalde | 147 | 194 | 212 | Kreis Oberbarnim |
Friedrichsfelde | 4 | 20 | 128 | Kreis Niederbarnim |
Friedenau | 0 | 96 | 237 | Kreis Teltow |
Grunewald | 0 | 0 | 201 | Kreis Teltow |
Köpenick | 21 | 123 | 140 | Kreis Teltow |
Lankwitz | 0 | 35 | 104 | Kreis Teltow |
Lichtenberg | 6 | 185 | 471 | Kreis Niederbarnim |
Lichterfelde | 1 | 117 | 197 | Kreis Teltow |
Luckenwalde | 87 | 128 | 155 | Kreis Jüterbog-Luckenwalde |
Rixdorf/Neukölln | 0 | 220 | 1.176 | Kreis Teltow |
Neuruppin | 81 | 103 | 98 | Kreis Ruppin |
Niederschoenhausen | 0 | 10 | 113 | Kreis Niederbarnim |
Pankow | 43 | 251 | 519 | Kreis Niederbarnim |
Perleberg | 103 | 83 | 46 | Kreis Westprignitz |
Potsdam | 476 | 477 | 407 | Stadtkreis Potsdam |
Prenzlau | 337 | 372 | 315 | Landkreis Prenzlau |
Schöneberg | 35 | 1.399 | 6.929 | Kreis Teltow |
Schwedt | 221 | 185 | 173 | Kreis Angermünde |
Spandau | 149 | 351 | 318 | Kreis Osthavelland/Stadtkreis Spandau |
Steglitz | 2 | 184 | 250 | Kreis Teltow |
Weißensee | 0 | 380 | 497 | Kreis Niederbarnim |
Wilmersdorf | 8 | 354 | 4.297 | Kreis Teltow/Stadtkreis Deutsch-Wilmersdorf |
Wriezen | 106 | 147 | 135 | Kreis Oberbarnim |
Zehlendorf | 12 | 49 | 174 | Kreis Teltow |
sonstige Orte | 2.206 | 2.331 | 2.662 | diverse Kreise |
SUMME | 4.548 | 12.850 | 36.107 |
Quellen:
(a) Königlich Statistisches Bureau, Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1.Dezember 1871, II. Brandenburg, Berlin 1873. (b) Königlich Statistisches Bureau, Gemeindelexikon für den Stadtkreis Berlin und die Provinz Brandenburg auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2.Dezember 1895 und anderer amtlichen Quellen, III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg, Berlin 1898. (c) Königlich Preußisches Statistisches Landesamt, Gemeindelexikon für das Königreich Preußen auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1.Dezember 1905 und anderer amtlichen Quellen, Heft III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg, Berlin 1909
Tabelle 4: Siedlungsschwerpunkte im Regierungsbezirk Frankfurt/Oder
Regierungsbezirk Frankfurt/Oder | 1871 | 1895 | 1905 | Kreis |
---|---|---|---|---|
Arnswalde | 201 | 182 | 164 | Kreis Arnswalde |
Berlinchen | 138 | 89 | 71 | Kreis Soldin |
Driessen | 171 | 111 | 86 | Kreis Friedeberg in der Neumark |
Forst | 50 | 143 | 148 | Stadtkreis Forst |
Frankfurt/Oder | 767 | 777 | 667 | Stadtkreis Frankfurt/Oder |
Friedeberg in der Neumark | 224 | 121 | 77 | Kreis Friedeberg in der Neumark |
Fuerstenwalde | 83 | 102 | 123 | Kreis Lebus |
Guben | 151 | 208 | 172 | Landkreis Guben/Stadtkreis Guben |
Königsberg in der Neumark | 117 | 102 | 79 | Kreis Königsberg in der Neumark |
Cottbus | 128 | 425 | 348 | Landkreis Cottbus/Stadtkreis Cottbus |
Kuestrin | 174 | 157 | 118 | Kreis Königsberg in der Neumark |
Landsberg/Warthe | 730 | 600 | 479 | Landskreis Landsberg/Stadtkreis Landsberg |
Neuwedell | 149 | 121 | 66 | Kreis Arnswalde |
Schoenfliess | 103 | 73 | 48 | Kreis Königsberg in der Neumark |
Sorau in der Niederlausitz | 138 | 120 | 90 | Kreis Sorau |
Woldenberg | 161 | 131 | 93 | Kreis Friedeberg in der Neumark |
Zielenzig | 135 | 99 | 65 | Kreis Oststernberg |
Zuellichau | 169 | 93 | 61 | Kreis Zuellichau - Schwiebus |
sonstige Orte | 2.939 | 1.755 | 1.263 | diverse Kreise |
SUMME | 6.921 | 5.544 | 4.320 |
Quellen:
(a) Königlich Statistisches Bureau, Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1.Dezember 1871, II. Brandenburg, Berlin 1873. (b) Königlich Statistisches Bureau, Gemeindelexikon für den Stadtkreis Berlin und die Provinz Brandenburg auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2.Dezember 1895 und anderer amtlichen Quellen, III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg, Berlin 1898. (c) Königlich Preußisches Statistisches Landesamt, Gemeindelexikon für das Königreich Preußen auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1.Dezember 1905 und anderer amtlichen Quellen, Heft III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg, Berlin 1909
Die jüdische Bevölkerung Brandenburgs außerhalb Berlins stieg zwischen 1890 und 1910 sprunghaft an und erreichte 1910 einem Anteil von 1.5 % an der Gesamtbevölkerung. Der Zuwachs trat ausschließlich im Regierungsbezirk Potsdam (+ 49.458) auf, während die Bevölkerungszahlen im Regierungsbezirk Frankfurt (- 1.890) im gleichen Zeitraum bereits rückläufig waren.
Der Zuwachs im Regierungsbezirk Potsdam war brandenburgischen Orten in der Nähe Berlins zuzuschreiben, die zwischen 1871 und 1910 einen außerordentlichen Bevölkerungsanstieg erlebten. Aus Dörfern im Umfeld von Berlin wurden bevölkerungsreiche Städte wie Charlottenburg, Wilmersdorf und Schöneberg, in denen der jüdische Bevölkerungsanteil 1910 im Bereich zwischen 6 % (Schöneberg) und 8.2 % (Wilmersdorf) lag. Die weitaus größte Zahl Juden lebten zu dieser Zeit in Charlottenburg (rd. 22.600), was in etwa der Anzahl Juden entsprach, die insgesamt in Schöneberg und Wilmersdorf ansässig waren.
Zum Zeitpunkt der Volkszählung von 1925 hatten nur noch rd. 8.400 Juden ihren Wohnsitz in den beiden Regierungsbezirken Potsdam und Frankfurt/Oder. Der Hauptfaktor für diesen drastischen Rückgang war sicherlich, dass zahlreiche brandenburgische Randgemeinden inzwischen nach Berlin eingemeindet worden waren.
Weiteres zum Thema Bevölkerungsentwicklung
Zur Entwicklung der jüdischen Bevölkerung in Preußen
Weiterführende Literatur und amtliche Statistiken
Barkai, Avraham: Bevölkerungsrückgang und wirtschaftliche Stagnation, in: Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit (Bd.4) 1918 – 1945, Hrsg. von Avraham Barkei, Paul Mendes-Flohr und Steven M. Lowenstein, München 1997, S.37 – 40.
Barkai, Avraham: Jüdisches Leben unter der Verfolgung, in: Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit (Bd.4) 1918 – 1945, Hrsg. von Avraham Barkei, Paul Mendes-Flohr und Steven M. Lowenstein, München 1997, S.226 – 228.
Jersch-Wenzel, Stefi: Bevölkerungsentwicklung und Berufsstruktur, in: Deutsch-Jüdische Geschichte in der Neuzeit (Bd.2) 1780 – 1871, Hrsg. von Michael Brenner, Stefi Jersch-Wenzel und Michael A.Meyer, München 1996, S. 57 – 66.
Jüdische Gemeinde zu Berlin: Chronik der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, online unter: http://www.jg-berlin.org/ueber-uns/geschichte.html
Kaiserliches Statistisches Amt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1.Jahrgang (1880), Berlin 1880.
Kaiserliches Statistisches Amt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 34.Jahrgang (1913), Berlin 1913.
Königlich Statistisches Bureau, Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1.Dezember 1871, II. Brandenburg, Berlin 1873.
Königlich Statistisches Bureau, Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preußischen Staates, 5.Jahrgang, Berlin 1883.
Königlich Statistisches Bureau, Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Band II, Berlin 1893.
Königlich Statistisches Bureau, Gemeindelexikon für den Stadtkreis Berlin und die Provinz Brandenburg auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2.Dezember 1895 und anderer amtlichen Quellen, III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg, Berlin 1898.
Königlich Statistisches Bureau, Statistisches Handbuch für den Preußischen Staat, Band IV, Berlin 1903.
Königlich Preußisches Statistisches Landesamt, Gemeindelexikon für das Königreich Preußen auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1.Dezember 1905 und anderer amtlichen Quellen, Heft III. Stadtkreis Berlin und Provinz Brandenburg, Berlin 1909.
Lowenstein, Steven: The population history of German Jewry 1815 – 1939, Boston 2023.
Neumann, S.: Zur Statistik der Juden in Preußen von 1816 – 1880, Berlin 1884.
Richarz, Monika: Die Entwicklung der jüdischen Bevölkerung, in: Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit (Bd.3) 1871 – 1918, Hrsg. von Steven M. Lowenstein, Paul Mendes-Flohr, Peter Pulzer und Monika Richarz, München 1997, S.13 – 38.
Rothholz, Julius: Zur Zunahme der jüdischen Einwohner in den Vororten Groß-Berlins, in: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Frankfurt am Main 1929, Heft 1 / 2, S.57 – 63.
Segall, Jacob: Die Entwicklung der Juden in Preußen während der letzten 100 Jahre, in: Zeitschrift für Demographie und Statistik der Juden, Berlin, Juni 1912, Heft 6, S.81 – 86.
Segall, Jacob: Die Juden in Groß-Berlin, in: Zeitschrift für Demographie und Statistik der Juden, Berlin, September/Oktober 1914, Heft 9 / 10, S.121 – 132.
Silbergleit, Heinrich: Die Bevölkerung- und Berufsverhältnisse der Juden der Juden im Deutschen Reich, Berlin 1930.
Statistik und Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich, online unter: https://www.statistik-des-holocaust.de/.
Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 46. Jahrgang (1927), Berlin 1927
Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 56. Jahrgang (1937), Berlin 1937
Statistisches Reichsamt, Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 58.Jahrgang (1939), Berlin 1939/40
Statistisches Reichsamt, Die Bevölkerung des Deutschen Reichs nach den Ergebnissen der Volkszählung 1939, Heft 4: Die Juden und die jüdischen Mischlinge im Deutschen Reich, Berlin 1944
Text
Klaus Boas (Forschungsgruppe „Juden in Brandenburg“)