Uckermark

Die Uckermark ist eine historische Landschaft in Nordostdeutschland. Namensgebend war der slawische Stamm der Ukraner, die sich wiederum nach dem Fluss „Ukera“ benannten, an dessen Lauf sie seit dem 7. Jh. siedelten. Dieser Fluss trägt in Brandenburg den Namen Ucker und in Mecklenburg-Vorpommern Uecker. Ab dem Jahr 1250 gehörte die gesamte Uckermark zu Brandenburg. Zuvor war es pommersches Hoheitsgebiet. Vom 16. Bis zum 18. Jh. bildeten der Uckermärkische und der Stolpische Kreis die Uckermark. Als Hauptstadt der Uckermark gilt seit dem Mittelalter Prenzlau. Bis 1952 unterteilte sich die Uckermark verwaltungspolitisch in drei Landkreise: Prenzlau, Templin und Angermünde.

Bestandsaufnahme um 1900 für die drei Altkreise:

Quelle: Landeskunde Preußens. Teil 7: Die Provinz Brandenburg. Bearb. von Heinrich Heinze und August Beuermann, Spemann, Berlin, 1901

Landkreis Prenzlau

Fläche: 1.133 km², Einwohner: 59.330, Dörfer: 68, Gutsbezirke: 103, 3 Städte: Prenzlau, Strasburg und Brüssow

Landschaft: Der Kreis wird mittig von Süd nach Nord von der Ucker durchflossen, welche mit dem Unteruckersee südlich der Kreisstadt ein recht großes Gewässer aufweist. Die östliche Kreisgrenze bildet die Randow.

Landkreis Templin

Fläche: 1.435 km², Einwohner: 47.150, Dörfer: 71, Gutsbezirke: 75, 3 Städte: Templin, Lychen und Zehdenick

Landschaft: Der Kreis wird durch ein Höhenland der Endmoränenstufe der Eiszeit charakterisiert und weist weder bedeutende Flüsse, noch Seen auf. Dafür ist es fast vollständig bewaldet und bedeutend für die Forstwirtschaft. Zum Holztransport wurde Templin und umliegende kleinere Seen westwärts durch Kanäle mit der Havel verbunden, die auch die Westgrenze bildet.

Landkreis Angermünde

Fläche: 1.307 km², Einwohner: 64.575, Dörfer: 70, Gutsbezirke: 67, 6 Städte: Angermünde, Schwedt, Vierraden (heute zu Schwedt), Joachimsthal, Oderberg und Greiffenberg (heute keine Stadt mehr)

Landschaft: Das Kreisgebiet wird von Südwest nach Nordost von der Welse durchflossen, die an der Kreisgrenze die Randow aufnimmt und sich ostwärts endend bei Schwedt in die Oder mündet. Der Oderstrom bildet die östliche Grenze des Kreises. Schwedt, Vierraden und Oderberg verdanken ihre Bedeutung dem Fluss und der Schifffahrt. Die Südgrenze des Kreises bildet der Oder-Havel-Kanal, der bei Oderberg mündet. Im Süden liegen große Seen (Parstein-, Werbellin- und Grimnitzsee), Relikte der Eiszeit. Die gesamte Endmoränenlandschaft ist sehr abwechslungsreich gegliedert und weist teilweise erhebliche Höhenunterschiede auf.

Allgemeine Beschreibung der Uckermark

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil 8: Uckermark. Bearb. von Lieselott Enders. Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Bd. 21, 1986.
  • Brandenburgisches Namenbuch. Teil 9. Sophie Wauer: Die Ortsnamen der Uckermark. In: Berliner Beiträge zur Namenforschung, Bd. 10, Weimar 1996
  • Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. Hrsg. vom Brandenburgischen Provinzialausschuß. Bd. 3,1: Kreis Prenzlau. 1921. 3,2: Kreis Templin. 1937. 3,3: Kreis Angermünde. 1934.
  • Enders, Lieselott: Die Uckermark. Geschichte einer kurmärkischen Landschaft vom 12. bis zum 18. Jahrhundert. Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, Bd. 28, Weimar, 1992.
  • Lippert, Werner: Die Flurnamen der Uckermark. Bearb. von Joachim Göschel. In: Beiträge zur deutschen Philologie, Bd. 8, Gießen 1970.
  • Uckermärkischer Geschichtsverein zu Prenzlau e.V.

Text: Christian Schulz Forschungsstelle Uckermark