Heute vor 400 Jahren – der Prager Fenstersturz – Beginn einer europäischen Katastrophe
Link: Vor 400 Jahren – Dreißigjähriger Krieg
Am 23. Mai 1618 stürzten die protestantischen Stände Böhmens zwei Gesandte und ihren Sekretär aus einem Fenster der Prager Burg. Die Drei landeten weich auf einem Misthaufen und der fanatisch katholische Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) ließ sich in seinem Protestantenhass zum Werkzeug von Glücksrittern, konkurrierenden Mächten und selbstsüchtigen Schmeichlern machen, die Mitteleuropa in die größte Katastrophe menschlicher Barberei stürzten.
Brandenburg lag mitten in der sogenannten Diagonale der Zerstörung, die sich von Nordosten nach Südwesten durch das römisch-deutsche Reich zog. Regionen wie die Uckermark und die Prignitz verloren zwei Drittel ihrer Bevölkerung und wurden vollständig verwüstet. Dabei wüteten Kälte, Hunger und Seuchen ebenso unter den Menschen wie die plündernde Soldateska. An der bedeutenden Bischofsstadt Magdeburg wurde durch die Kaiserlichen im Angesicht der heraneilenden Schweden ein Exempel statuiert – das „Magdeburgisieren“ wurde zum Synonym für die vollständige und sinnlose Vernichtung einer Stadt – ein Hiroshima der Frühen Neuzeit.
Derartige historische Einschnitte spiegeln sich zwingend in der Familiengeschichtsforschung – hier liegt für die Mehrzahl der wahrhaft „Tote Punkt“.
Eine Vielzahl von Ausstellungen begleiten dieses Gedenkjahr, so auch in Deutschlands einzigem Museum des Dreißigjährigen Krieges.
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