Platt is cool
„Goden Dag ook“
Das Platt in Brandenburg lebt – jetzt auch im Schulbuch. Elisabeth Berner, Doris Meinke und Astrid Flügge vom Verein für Niederdeutsch haben die erste „Brannenborch Plattfibel“ herausgegeben und im Landtag überreicht. Warum das Platt im Schulunterricht wieder eine Rolle spielen sollte erklärt Astrid Flügge.
„Brandenburg hatte ursprünglich eine große niederdeutsche Zone im ländlichen Bereich. Industrialisierung und gesellschaftliche Umbrüche haben sich aber auch hier ausgewirkt. Inzwischen wird nicht mehr wie früher üblich in den Familien Plattdeutsch gesprochen. Gerade darum muss man einen Weg finden, diese Sprache weiter zu geben. Platt ist schließlich eine eigene Sprache, könnte also durchaus eine erste Fremdsprache für Brandenburger Kinder sein. Im Land gibt es aber keine Materialien für den Plattdeutsch-Unterricht. Deshalb haben wir vom Verein für Niederdeutsch in Brandenburg, mehrere Jahre an einer Plattfibel gearbeitet.“
Noch bis in die 50er-Jahre wurde in Brandenburg überwiegend Platt gesprochen. Die wirtschaftlichen Veränderungen und die Modernisierung haben dann aber ziemlichen Druck auf die Sprecher ausgeübt. Es gab immer die Vorstellung, es würde dem hochdeutschen Ausdruck schaden, wenn die Kinder Platt lernen.
Quelle:
Märkischen Allgemeine Zeitung vom 06.08.2020